Spielbericht: SSV Lommatzsch vs Radebeuler HV II. 30:27 (16:12)

Trainerentlassungen nach Derbypleite zeigen keine Wirkung

Nach unserer schmerzhaften Derbypleite gegen den HSV Weinböhla mussten wir als Radebeuler HV II reagieren: der gesamte Trainerstab musste raus! Unser neuer Hoffnungsträger an der Seitenlinie? Kein Geringerer als der junge, dynamische Julius Fischer, der mit frischem Wind und innovativen Ideen für die Wende sorgen sollte. Doch der Plan ging nicht auf. Auch unter seiner Leitung gelang es uns nicht, endlich wieder einen Sieg einzufahren. Ob er nun auch schon wieder wackelt?

Die Gastgeber aus Lommatzsch hatten sich für dieses Spiel einige ungewöhnliche Taktiken ausgedacht, um uns maximal aus dem Konzept zu bringen. Dies begann schon vor dem Anpfiff, als eine lange Ehrung ihrer Vereinslegende „Atze“ direkt vor dem Anpfiff, die unsere Beine bereits im Stehen schwer werden ließ. Jedoch haben wir uns gerne die Zeit genommen, um einem Helden, der durch sein Ehrenamt unseren Sport erst ermöglicht, zu zujubeln. Mit weniger Freude nahmen wir dann im Spiel die nächste taktische Finesse der Gastgeber hin: ein dreister Angriff auf unser Equipment! Stefan Kirschs Trikot wurde von den Lommatzschern förmlich zerfetzt – und als Krönung wiesen sie den Schiedsrichter höchst aufmerksam darauf hin, dass man mit beschädigtem Trikot nicht weiterspielen darf.

Das Spiel begann ausgeglichen. Wir hielten tapfer mit, doch der SSV zog immer wieder leicht davon. Besonders Maximilian Dietrich und Leon Koczielski erzielten immer wieder leichte Treffer aus dem Rückraum. Nach knapp 18 Minuten konnten die Gastgeber einen 2 Tore Vorsprung behaupten. Dies kostet aber scheinbar so viel Kraft, dass Markus Dreißig die Schiedsrichter bat sich das Spiel mit einem kühlen Erfrischungsgetränk auf der Tribüne anschauen zu können. Diese gingen der Bitte jedoch nicht ganz nach und der Kompromiss waren 2 Minuten Erholung auf der Bank mit lauwarmen Wasser. Nach 30 Minuten lagen wir 16:12 hinten, weil wir im Angriff überhastete Abschlüsse suchten und in der Abwehr leichte Tore im Gegenstoß und aus dem Rückraum kassierten.

In der zweiten Hälfte kämpften wir uns mit viel Herzblut zurück ins Spiel. Stefan Kirsch trotzte seinem zerstörten Trikot und traf mehrfach, Marco Franke warf ebenfalls stark, und Deniz Elsner blieb eiskalt vom Siebenmeterpunkt. Doch immer, wenn wir dran waren, setzten die Hausherren einen drauf oder wir verpassten es auszugleichen. Auch die drei Timeouts, mit denen Coach Fischer seine Handschrift zeigen wollte, verpufften. Unsere Defensive stand besser, doch die Gastgeber ließen sich nicht aus dem Konzept bringen.

Der Trainerwechsel brachte keine sofortige Trendwende, aber immerhin neue Ausreden! Vielleicht fehlte die Eingewöhnungszeit? Eine Frage, die in der nächsten Trainingswoche geklärt werden muss. Was bleibt: die Erkenntnis, dass Lommatzsch nicht nur clever spielt, sondern auch clevere Randstrategien entwickelt. Und wir? Wir schauen nach vorn – und sorgen vielleicht vorsorglich für ein paar Ersatztrikots! Neue sehr schicke Erwärmungsshirts haben wir ja zu diesem Spieltag erhalten. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Alex Bär und Andreas Schütz!

 

Positive Dinge

–              100 %ige Siebenmeterquote

–              gute Torhüterleistung

Negative Dinge

–              bittere Niederlage

–              viele Verletzungen (auf beiden Seiten)

 

Schreiberling: Lukas Hußke