Spielbericht des Radebeuler HV II gegen HSV Weinböhla II 30:32 (16:13)
Das wichtigste Spiel des Jahres verschenkt
Am Samstag, den 25. Januar 2025, erlebte die Lößnitz-Sporthalle ein emotionsgeladenes Derby, das bis zur letzten Sekunde Spannung versprach. Die Jungs von der Endhaltestelle begaben sich in ein Gebiet infrastruktureller Relevanz und gastierten bei der Zweitvertretung des RHV. Trotz einer hervorragenden Anfangsphase der Gastgeber endete das Spiel knapp mit 30:32 zugunsten der Gäste.
Schon die ganze Woche freuten sich beide Teams auf die Begegnung. Steve Faerber war so übermotiviert, dass er bereits bei der Erwärmung alles gab. Nach 30 Minuten Vollgas vor dem Anpfiff konnte er eine kleine Verschnaufpause gut gebrauchen und bat deshalb die Schiedsrichter sich für wenigstens 2 Minuten ausruhen zu können. Die erhörten die eindringliche Bitte und gaben dem Abwehrspezialisten des HSV Weinböhla die Chane sich die restlichen 59 Minuten des Spieles in Ruhe von der Tribüne anzusehen. Dann konnte endlich Handball gespielt werden. Die Partie begann vielversprechend für den Radebeuler HV. Finn Himmelrath zeigte, was er sich am Donnerstag noch bei Andi Wolf und Domenico Ebner abgeschaut hatte und brillierte in den ersten 15 Minuten mit einer Fangquote von beeindruckenden 50 %. Dank seiner Paraden und einer konzentrierten Teamleistung konnten wir früh die Kontrolle übernehmen. Die konsequente Abwehrarbeit und schnelle Konter führten dazu, dass wir uns einen komfortablen Vorsprung erspielten. Nach 15 Minuten führten wir mit 9:5, was auch durch die präzisen Abschlüsse von Spielern wie Arved Zwirner und Deniz Elsner untermauert wurde.
Doch nach dieser dominanten Anfangsphase kippte das Momentum zugunsten der Gäste. Was zunächst wie ein sicherer Sieg aussah, entwickelte sich zunehmend zu einem offenen Schlagabtausch. Bis zur Halbzeit konnten wir noch mit 16:13 in Führung bleiben, aber nach der Pause änderte sich das Spielgeschehen komplett. Hauptgrund für diese Wendung war unsere nachlassende Chancenverwertung. Vielversprechende Angriffe blieben ungenutzt, da Würfe am gegnerischen Torwart oder an den Pfosten scheiterten. Gleichzeitig ließ unsere Abwehr nach. Die zuvor so kompakte Defensive öffnete den Gästen zu oft Lücken, die diese eiskalt ausnutzten. Besonders Henning Schmoz vom HSV Weinböhla erwies sich als treffsicherer Schütze und verwandelte alle seine sieben Siebenmeter sicher. Dieser verletzte sich in der zweiten Hälfte schwer. Wir wünschen ihm an dieser Stelle eine schnelle und gute Genesung. Trotz der großen Rivalität zum HSV Weinböhla ist es uns wichtig, dass alle Spieler gesund durch die Saison kommen! Hoffentlich bis bald auf der Platte.
Zurück zu Spielgeschehen – trotz einer Auszeit beim Stand von 21:21 gelang es uns nicht, die nötige Ruhe ins Spiel zurückzubringen. Stattdessen häuften sich technische Fehler und ungenaue Pässe, was Weinböhla konsequent bestrafte. Die Gäste spielten mit wachsendem Selbstvertrauen und nutzten ihren Lauf, um bis auf 26:30 davonzuziehen. Dabei stellte vor allem Tom Clauß seine 1:1-Stärke unter Beweis und konnte so durch eigne Tore und Assists seinem Team zu Sieg verhelfen.
In der Schlussphase kämpfte unser Team mit aller Kraft, und insbesondere Deniz Elsner übernahm Verantwortung mit mehreren wichtigen Treffern. Dennoch reichte es nicht mehr, das Blatt zu wenden. Die knappe Niederlage spiegelt die Intensität dieses Derbys wider, in dem wir unser volles Potenzial phasenweise gezeigt haben, jedoch an Konstanz und Effizienz scheiterten.
Das Spiel zeigte, dass unser Team in der Lage ist, gegen starke Gegner spielbestimmend aufzutreten, jedoch auch, dass an der Chancenverwertung und der Stabilität in der Defensive gearbeitet werden muss. Wieder einem verspielten wir eine großartig herausgespielte Führung durch Leichtsinnigkeit und Abschlussschwäche.
Positive Dinge
– spannendes Spiel und gute Derbyatmosphäre
– starkes Spiel des A-Jugendlichen Deniz Elsner à Zeichen für gute Jugendarbeit im Verein
Negative Dinge
– selbstverschuldete Derbyniederlage
– angesprochene Verletzung von Henning Schmoz à Gute Besserung!
– 7-Meterstrategie ging nicht auf
– schlechte Chancenverwertung in der zweiten Hälfte (nur 6 Tore zwischen der 40. & 55 min)
Schreiberling: Lukas Hußke