Spielbericht: HC Großenhain vs Radebeuler HV II. 29:25 (11:15)
Bestechungsskandal im Rödertal!!!
Am Samstagabend reisten wir nach Großenhain in die Rödertalhalle, in der die Großenhainer den Saisonauftakt am 6. Spieltag feierten. Wahrscheinlich warten die Hausherren auf eine echte Herausforderung, um die Sause steigen zu lassen. Diese Herausforderung könnten wir in den ersten 30 Minuten bieten, es gelang uns sogar die Kulisse zu beeindrucken! Jedoch hatte in der zweiten Hälfte nur der HCG noch etwas zu feiern. Aber wie konnte es sowie kommen?
Die Jungs von den Elbhängen reisten zu diesem Auswärtsspiel mit stark dezimiertem Rückraum an, jedoch war das definitiv nicht der Grund für die schwache zweite Hälfte. Dank der Loyalitätsbekundung unseres Jungtalentes Julius Fischer hatten wir vier hochbegabte und vollmotivierte Männer im Rückraum. Auch Verletzungen oder Disqualifikationen waren offensichtlich nicht der Grund für die zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten. Die Ursache liegt viel mehr an einem unmoralischen Angebot des Hallensprechers. Dieser sicherte uns Lose, für die hochdotierte Tombola zu, wenn wir den Großenhainern ihre weiße Weste nicht versauen würden.
Wir entschieden uns, nicht auf ein solches Angebot einzugehen und waren fest entschlossen, dem HCG die erste Niederlage der Saison zu verschaffen. Der bereits angesprochene, starkaufspielende Julius Fischer eröffnete in der zweiten Minute den Torrausch für Radebeul, und Großenhain fand sich schnell mit einem Rückstand von 2:4 nach sieben Minuten konfrontiert. Es folgte direkt die Auszeit von Großenhain. Diese blieb aber wirkungslos, da wir es schafften mit einer starken Abwehrleistung und guten Paraden unseres Torhüters Finn Himmelrath (ab jetzt bei jedem Spiel dabei) den Vorsprung auf 6:12 (`23 min) auszubauen. Es folgte die zweite Auszeit der Gastgebers, die diesmal zur Folge hatte, dass sie bis zur Pause zwei Tore gutmachen konnten.
Es lief alles gut für uns wir hatten die ausverkaufte Halle im Griff und ließen uns nicht von den lautstarken Fans des HCG beirren. Auf allen Positionen agierten Spieler, die die schwierige Aufgabe voll annahmen und in der Lage waren besser zu handeln als ihre jeweiligen Gegenspieler. Doch dann wurden wir in der Halbzeitpause darauf aufmerksam, welch großartige Preise es an der Tombola zu gewinnen gab. Ab da regten sich Zweifel in uns, ob es die richtige Entscheidung gewesen sei, das unmoralische Angebot des Hallensprechers abzulehnen.
Und so wendete sich in der zweiten Spielhälfte das Blatt. Unsere Defensive und vor allem unsere Außenspieler waren wohl noch damit beschäftigt, über die Tombolapreise nachzudenken, während Großenhains Ernst mit seinen insgesamt 11 Treffern traf, als gäbe es kein Morgen. Im Angriff ließen wir den Ball konzentriert laufen und räumten über die Außen ab. Leider ließ sich aber in den Reihen der Radebeulern kein Außenspieler mehr finden, der in der Lage war den Ball auch ins Netz zu befördern. In dieser spielentscheiden Phase, um die 40. Minute gab es trotz zweimaliger Überzahl keinen Torgewinn. Stattdessen fiel in der 42.Minute den verdiente 18:18 Ausgleich für die Hausherren. In den nächsten fünf Minuten schien es, als seinen beide Mannschaften mit dem Unentschieden zufrieden. Dann brachte Arved Zwirner uns ein letztes Mal in Führung, ehe die Katastrophe über uns hineinbrach. Am Ende scheint das Ergebnis deutlich, obwohl wir mindestens 30 Minuten die bessere Mannschaft waren.
Diese Niederlage zeigt uns, dass der Erfolg von allen 7 Spielern auf der Platte abhängt. Leider konnten wir uns an diesem Tag nicht erfolgreich in die Herbstpause verabschieden. Insgesamt war es ein unterhaltsames und faires Spiel, auch wenn wir im Rückblick vielleicht lieber weniger an Lose und mehr an das Ergebnis auf der Anzeigetafel hätten denken sollen. Zumal wir am Ende bei der Verlosung sogar leer ausgingen, auch weil die Großenhainer eine Taktik anwendeten, die sie im Spiel nicht brauchten: Aufgrund des ausgedehnten Zeitspiels waren wir bei der Verlosung des Hauptgewinns nicht mehr da.
Positive Dinge
– sehr gute erste Halbzeit
– weiterhin guter Teamzusammenhalt
– starke Schiedsrichterleistung
Negative Dinge
– zweite Hälfte mit katastrophaler Chancenverwertung
– kein Losglück bei der Tombola
Schreiberling: Lukas Hußke