Am letzten Wochenende stand nun wieder einmal ein Punktspieltag unserer Vertretung der weiblichen E-Jugend an. Fast pünktlich um 8:15 Uhr (eigentlich 7:15 Uhr) trudelte auch die letzte noch etwas verschlafen wirkende Akteurin am Treffpunkt ein und so startete die Reise in die altbekannte Nassau-Halle nach Weinböhla.
Im ersten Spiel standen unseren Junghandballerinnen auch gleich die Damen aus Weinböhla gegenüber. Aus dem letzten Aufeinandertreffen wusste man schon über die größenmäßige Überlegenheit Bescheid und schwor sich im Vorfeld auf die Gegner ein. Mit hohem Tempo, viel Eins- gegen Eins-Situationen, Handballwitz und schnellen Doppelpassspiel sollten Torchancen herausgespielt werden.
Dann ging die Partie endlich los und die Gastgeberinnen spielten ihre Dominanz auf der Platte von Beginn an aus. Unsere Laufwege wurden unterbunden, Zuspiele fanden nur selten den Weg zum Mitspieler und unsere Abwehrzuordnung wurde förmlich durcheinander gewirbelt. Und hat man sich mal den Weg zum gegnerischen Tor frei gemacht, gab es ja noch die Torhüterin. Bereits in der siebenten Minute stand es 0:5 gegen unsere Mädels. Dennoch stemmten sich die Radebeuler Handballmäuse als Team gegen diese augenscheinliche Übermacht. Das Spiel wurde energischer, wahrscheinlich auch aus der Verzweiflung über die vergangenen Minuten heraus. So konnten die Gegnerinnen unsere Amrie und Anjuli nur noch mit unfairen Mitteln stoppen. Die gegebenen Penaltys wurden dann durch die Beiden souverän und sicher verwandelt. Bis zum Halbzeitpfiff änderte sich nichts an dem vorangegangenen Spielverlauf und man ging mit einem ernüchternden Ergebnis von 2:10 in die Pause. Auch die zweite Hälfte des Spieles sollte sich nicht anders gestalten. Die Mädels fanden einfach kein Mittel die Weinböhlaerinnen zu stoppen. Selbst setzte man sich immer mehr unter Druck, was unserer gesamten Spielweise nicht gut tat und noch mehr Unruhe in unser Spiel brachte. Mit acht Gegentoren in Folge musste man zusehen wie einseitig doch die Kräfteverhältnisse an diesem Spieltag waren. Kurz vor Ende der Begegnung kam unsere Flora nochmal beherzt zu zwei tollen Torerfolgen. Mit einem Endstand von 4:18 musste man sich schlussendlich den Gastgeberinnen geschlagen geben.
Fazit: Unsere Damen haben sich mächtig nervös machen lassen. Dadurch kam es schlussendlich zu vielen technischen Fehlern und Schwierigkeiten bei der Abwehrzuordnung. Dennoch wurde nicht aufgegeben und bis zur letzten Minute als Team gekämpft. Beim nächsten Aufeinandertreffen werden die Karten neu gemischt und eine Revanche liegt im Raum.
Im zweiten Spiel stand unseren Damen die Vertretung aus Radeburg gegenüber. Nun im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison und den vorangegangenen Ergebnissen von 12:11 und 8:9 war die Punkteverteilung ausgeglichen. Eben diese Ergebnisse ließen auch auf ein spannendes Spiel mit Gegnern auf Augenhöhe erwarten. Wohl noch etwas benommen von der Niederlage im Spiel gegen Weinböhla, fand man einfach nicht wirklich ins eigene Spiel. Zu viele Fehlentscheidungen, Unkonzentriertheit und unnötige Ballverluste führten immer wieder zum Ballgewinn der Radeburgerinnen. Die super agierende Nr. 2 aus Radeburg wurde durch ihre Mannschaft immer wieder gut in Szene gesetzt und konnte vier Mal in Folge den Ball im Radebeuler Tor versenken. Bei unseren Damen blieben hingegen wie verhext, die Torerfolge trotz gut herausgespielten Möglichkeiten leider aus. Das Tor schien vernagelt und ballabweisend. Selbst unsere sichersten Spielerinnen verzweifelten allmählich bei jeglichen missglückten Torversuchen. Nun war endlich Halbzeitpause und Zeit um den Fokus wieder auf die eigentlichen Stärken unserer Junghandballerinnen zu lenken. Den Kopf nach oben, mit breiter Schulter und dem nötigem Ehrgeiz wollte man einer weiteren Niederlage entgegenwirken.
Die zweite Hälfte der Partie begann und wieder war es die Nr.2 aus Radeburg, welche ihre spielerischen Fähigkeiten in einem Torgewinn zum 0:5 auf der Platte zeigte. Doch was nun passierte kann wohl keiner richtig definieren. Zwanzigste Spielminute! Immer noch 0:5 gegenunsere Mädels. In der gesamten Mannschaft hat nun endlich der Schalter klick gemacht. Man fand mehr Lösungen um den Gegner abzuwehren, zu überwinden und in die eigene Vorwärtsbewegung zu kommen. Ein erstes Zeichen um nicht kampflos aus dieser Auseinandersetzung zu gehen wurde von unserer Amrie gesetzt, welche nur noch zu Gunsten eines Penaltys gestoppt werden konnte. Diesen auch gleich selbst ausgeführt konnte sie sicher zum 1:5 verwandeln. Und „Ja!“ nun erkannten auch alle Anderen in der Mannschaft, dass das Tor nicht verhext war. Es gelang nun auch die Spielmacherin aus Radeburg besser in den Griff zu bekommen, mit viel Laufarbeit von Alicia, Fiona, Giulia und Elli gelang es die Zuspiele der Gegnerinnen immer öfter zu unterbinden und den Ball fürs eigene Spiel zu erobern. Mit zunehmender Ballsicherheit, noch aufmerksamerer gemeinschaftlicher Abwehrleistung und mehr Entschlossenheit unserer Tordamen Amelie und Franzi stand von nun an eine ganz andere Mannschaft auf dem Spielfeld. Jede Einzelne kämpfte nun noch intensiver für seinen Nebenspieler und das Team. Mit Torerfolgen durch Gerda, Mona, Kiki und Anjuli schaffte man in der 26.Minute einen Torausgleich zum 5:5. Von diesem Moment an loderte wieder das richtige Handballfeuer in den Augen unserer Handballmäuse. Es wurde um jeden Ball gekämpft und lautstark von der Auswechselbank unterstützt. Jetzt folgte ein wahrer Schlagabtausch beider Mannschaften. Die Spielzeit zeigte die letzte Spielminute an und es stand 7:7. Mehr Spannung kann man in einem Spiel nicht haben. Auch zu erwähnen ist die Leistung von unserem Neuzugang Fiona, welche sich in ihrem ersten Punktspiel super ins Team eingefügt hat und ein toller Zugewinn für unsere Mannschaft ist.
Kurz vor Schluss packte sich Mona den Ball (wohl mit dem Motto „Alles oder nichts!“) in der eigenen Spielhälfte, durchschlängelte die Gegnerinnen und versenkte diesen 3 Sekunden vor Abpfiff im gegnerischen Tor.
Endstand 8:7! Was für eine Aufholjagt und letztendlich auch zwei verdient erkämpfte Punkte. Fazit für dieses Spiel! Unsere Handballmäuse haben zusammen das scheinbar Unmögliche geschafft und noch rechtzeitig in ihr eigenes Spiel gefunden. So kennen wir sie eigentlich und wünschen uns solch ein Temperament im nächsten Spiel schon von Beginn an und nicht erst in den letzten 10 Minuten.
Ein herzliches Dankeschön wieder an die zahlreich Mitgereisten, welche unsere Mädels an diesem Tag lautstark, motivierend unterstützt und wachgerüttelt haben.
Für den RHV spielten: Anjuli, Giulia, Mona, Alicia, Elli, Gerda, Flora, Franzi, Amelie, Amrie, Kiki und Fiona
Auf der Bank: Kathleen und David (und Sydney hinterm Tor) und leider noch gesundheitlich angeschlagen unsere Lea