Dieses Wochenende stand der vorletzte Spieltag der D-Jugend im Elbe/Röder Kreis auf dem Plan.

Der Spieltag mit der weitesten Anreise nach Heidenau in eine sehr schöne Sporthalle des dort ansässigen Gymnasiums. Erste kleine Umgewöhnung war, dass aus den „Kids in Black“ die „Kids in RED“ wurden, da unser erster Gegner, die SG Pirna/Heidenau, in „unseren“ Farben spielte. Leider mussten wir zwei kurzfristige Absagen kompensieren, so dass nur noch 9 kleine Haie aktiv spielen konnten.

Das Hinspiel konnten wir sehr knapp gewinnen, so dass wir alle sehr optimistisch ins Spiel gegangen sind. Leider konnten wir nach gutem Auftakt nicht mithalten und die vielen kleinen Unsauberkeiten im eigenen Aufbau führten zu einem verdienten Pausenstand von 3:10! Kein Druck in die Tiefe, Tippvorlagen an den Kreis, die regelmäßig vom Gegner aufgenommen wurden und einfachste Ballverlust auf 15m waren Grund für eine gebrauchte erste Halbzeit.
Halbzeit zwei ging deutlich besser los und so haben Luca, Phinèas und Tristan den Rückstand von ursprünglich 7 noch auf 4 Treffer reduzieren können.
Im Endergebnis leider verloren! 

Man hat den kleinen Haien anmerken können, dass die doch sehr ruppige Gangart des Gegners für viel Verunsicherung gesorgt hat. Auch hatte die Bank mit einigen medizinischen Einsätzen alle Hände voll zu tun. Gerade Felix hat es mit einer blutigen Lippe und einigen Kopftreffern arg erwischt. Der Frust saß tief und die Hoffnung auf das zweite Spiel gegen Hartha war groß.
Gegen Hartha waren die Haie nach einer kleinen Verschnaufpause hoch motiviert! Zum einen ging es gegen den aktuellen Tabellenführer (Platzgleichheit mit Weinböhla und Coswig) und zum anderen hat uns Coswig im letzten Freundschafts-Trainingspiel um Schützenhilfe für den Staffelsieg gebeten und einen Besuch beim Dönerladen in Aussicht gestellt, sollten wir gewinnen.
Und kleine Haie lieben Döner!!!

Beim Aufwärmen wurde den kleinen Haien aber schon wieder Angst und Bange. Spielten doch bei Hartha drei Rückraumspieler, die gut und gerne 20cm größer waren als unsere „Kids in RED“. Da kamen böse Erinnerungen an die Hinrunde hoch, wo wir 8:16 untergegangen sind.
Mit dieser Verunsicherung im Gepäck und einem erneut sehr rustikalen und körperbetonten Spiel, kam es wie es kommen musste. Lediglich Luca hatte heute seinen Sahnetag! Hat er schon im ersten Spiel 2 Treffer beigesteuert, hielt er uns gegen Hartha mit zwei weiteren Treffern wenigstens im Spiel. Tristan und Phinèas sorgten dann für den frustrierenden Pausenstand von 4:10. Erneut ein deutlicher Rückstand zur Halbzeit und viel Wut und Frust über das teils überharte Einsteigen des Gegners.
Wenn die eigenen Jungs mit ausgestreckten Armen auf 9m erwartet werden und erneut viele Kopftreffer einstecken mussten, hat man auf der Bank teilweise schon arg Bedenken, dass alle heil wieder mit nach Hause kommen. Hier kam das super Mannschaftsgefüge zum Tragen, so dass Manuel den angeschlagenen Luca am Kreis bravurös vertreten konnte. Vielleicht sogar seine neue Lieblingsposition 🙂

In der Halbzeitpause galt es die Wut, den Frust und die hochkochenden Emotionen einzufangen und zu beruhigen. Letzte Ansage vor der 2. Halbzeit an den eigenen Rückraum war, dass man doch fair aber bestimmt Gegenhalten kann. Das im Handball eben auch „gefightet“ werden muss, wenn man den Sieg unbedingt will.
Und ab Minute 20 taten das die kleinen Haie beim Stand von 6:12, die auf einmal ganz groß wurden!
Körperlich deutlich robuster in der Abwehr nahmen sie die drei großen Rückraumspieler von Hartha komplett aus dem Spiel und ließen für die nächsten 9 Minuten keinen Gegentreffer zu. Dann drehte unser eigener Rückraum inkl. Kreisläufer zur Höchstform auf. Innerhalb von 7 Minuten versenkten Tristan vier und Phinéas und Felix je einen Treffer zum 12:12 Ausgleich im Tor der Gegner!
Co-Trainer Lenox gab von Außen hilfreiche Tipps und half den Jungs auf der Platte mit feinem Auge die Lücken in der Abwehr von Hartha zu finden. Der ganze Frust der ersten Halbzeit entlud sich in einem sehr energischen Spiel mit wahnsinnig viel Druck in die Tiefe und einer Entschlossenheit, die diese Saison so noch nie zum Vorschein kam. Der Gegner ahnte, was noch auf sie zukommt und nahm 2 Minuten vor Schluss eine Auszeit, die unsere Haie zur Eigenmotivation nutzen konnten. Und die hatte es in sich.
Letzte Saison noch ausschließlich im Tor wurde unser Luca die letzten Monate zum Kreisläufer „umgeschult“. Mit Durchsetzungsvermögen und eisernem Willen ausgestattet läutete er Teil 2 seines „Sahnetages“ ein. In Minute 28 der Führungstreffer, den Hartha nur 14 Sekunden später kontern konnte. Die komplette Mannschaft gab alles und kombinierte sich wunderbar durch Hartha’s Abwehr. Luca kam schlussendlich am Kreis an den Ball und versenkte Zielsicher. Noch 31 Sekunden auf der Uhr.
Der letzte verzweifelte Angriff aus Hartha konnte von unserem überragenden Paul abgewehrt werden und die gesamte Mannschaft spielte über die starken Außen Anton, Oskar und Jonathan sehr clever die letzten 20 Sekunden von der Uhr. Überlegt und ohne Risiko.
Der Sieg war unser, die Emotionen kamen raus: Grandios! 

Jungs! Das war euer Meisterstück in dieser Saison! Ihr habt gelernt zu kämpfen und den Weg in die Tiefe gefunden! Nicht der sichere Pass hinten rum, sondern mit Zug in die Lücke und im eins gegen eins den Torerfolg gesucht und oft auch gefunden. Ich habe heute noch Muskelkater von der zweiten Halbzeit und ein Lächeln im Gesicht, wenn ich an eure Energie denke.
Super!!!

Euer Christian

Für die Radebeuler Haie auf der Platte: 

Phinèas (7), Tristan (7), Luca (6), Felix (4), Jonathan (1), Manuel (1), Anton, Oskar, Paul