SG Pirna/Heidenau – Radebeuler HV 35:35 (18:17)

Im Topspiel nur ein Punkteselfie…

…jedoch ein groß umjubelter, konnte man doch glücklich sein diesen einen Punkt noch mit nach Hause zu nehmen. 

In Heidenau standen sich heute die verlustpunktfreien Teams der SG Pirna/Heidenau und des RHV gegenüber und es wurde das erwartete Topspiel mit viel Spannung und Führungswechseln. Den besseren Start ins Spiel hatten dabei die Gastgeber, welche sich durch einfache Tore über die Stationen 5:1 und 8:5 absetzen konnten. Vorlage gaben zahlreiche technische Fehler auf Seiten des Radebeuler Angriffs. Unnötiges Prellen vor der Abwehr, leichtsinniges Fangen mit einer Hand und unvorbereitete Würfe. Endlich bestraft ein Gegner diese Fehler, sodass den ein oder anderem RHV’ler vielleicht endlich ein Licht aufgeht und Verständnis dafür herrscht, warum der Trainer bei solchen Sachen im Training immer meckert. Das Augenmerk sollte heute aber auf der Abwehrarbeit liegen, welche gut funktionierte und sich mit dem abklingen der technischen Fehler im Angriff auch im Ergebnis wieder fand. Der Anschluss beim 10:10 war gefunden. Ab jetzt begannen die Heidenauer ihr Angriffsbemühen etwas breiter zu gestalten. Spielte bisher nur der Aufbau, so fanden sich nun druckvolle Aktionen über die Außenpositionen wieder und das mit Erfolg. Die 41 Gegentore aus dem letzten Spiel haben ihren Grund. Der RHV hat viele Schwächen in der Abwehr und Heidenau hat diese bei Zeiten im Spiel gefunden. Ben und Deniz haben im offensiven Innenblock eine gute Arbeit geleistet, um die herum die SG nun versuchte zu spielen.

Das Spiel war über die Halbzeit hinweg weiterhin ein offener Schlagabtausch. Heidenau schloss zunehmend nur noch über Außen ab. Haare-raufend musste die Bank des RHV das Spiel mit seiner Achillesferse akzeptieren. Beide Schlussmänner konnten den Werfern von Außen nichts entgegensetzen. Eine kurze Phase mit defensiverer Ausrichtung zwang die Gastgeber zu Rückraumwürfen, welche gesichert werden konnten. So gelang es sich mit 28:31 bis zur 41.Minute abzusetzen. Aber auch hier bewiesen die Gastgeber gutes Coaching und fanden neue Wege im Spiel zu bleiben. Spielt der RHV hier seine Angriffe clever herunter lässt sich der Sieg mit Sicherheit verwalten. Es wäre zu erwarten gewesen, dass dann die hektischere Spielweise die Heimmannschaft an den Tag legt. Es war wider erwartend leider anders herum. Total unnötig! Mit einem Finger-schnipp steht es 32:32 und alles ist verpufft. Das Spiel macht nun der Gastgeber und die RHV-Teens die gewohnten Fehler. Fehlwürfe, Passfehler und übersehene freie Mitspieler. Der RHV gibt das Spiel aus der Hand. Heidenau wird wohl gewinnen – sie sind mit 19 Sekunden verbleibender Spielzeit in Ballbesitz und halten die Führung – der Trainer nimmt extra eine Auszeit. Er weist seine Mannschaft anscheinend darauf hin Parteiball hinten herum zu spielen, was die ersten Sekunden nach Anpfiff deutlich zu erkennen ist und erfolgreich funktioniert. Unnötigerweise klammert der RHV auch noch und verursacht einen Freiwurf in der gegnerischen Hälfte. Nun wird doch jemand unruhig beim Gastgeber und schmeißt einen langen Ball nach vorne, welcher überworfen wird. Der RHV geht sofort in den Gegenstoß und macht seinen Ausgleichstreffer. Doppelte Erleichterung beim Trainer – doch noch einen Punkt geholt und im Thema „eklatante Fehler“ die Erkenntnis gewonnen -wir sind nicht alleine!

Das fiel auf:

  • Erik durfte heute im Tor anfangen und hat sich gut ins Spiel herein gesteigert. Ob es der kurze Wechsel auf Theo in der zweiten Halbzeit war, werden wir wohl nie erfahren, aber genau wie Theo, bekam auch er in der Endphase nur noch selten die Hand an den Ball.
  • Defizit Nr.1 bleibt das Abwehrverhalten. Hier benötigt es nicht nur Trainingsteilnahme sondern auch Einstellung. Das Gegeigel vom Donnerstag hat leider aufs Spiel abgefärbt.
  • Der Kreisläufer der Gastgeber war faktisch gar nicht existent. Titus leistete eine hervorragende Arbeit. Wenn er nun im defensiveren Spiel noch etwas mehr aushilft, dann ist der Innenblock komplett dicht.
  • Man hebe den Kopf und sieht etwas! Es bleibt dabei, die Tore hätten noch viel einfacher heraus gespielt werden können, lernt man endlich mit Übersicht zu agieren.
  • Im Endeffekt haben wir ein schönes und spannendes Handballspiel gesehen. Es ergibt sich eine gewisse Vorfreude auf das Rückspiel!